Neben AR kann auch VR einen wichtigen Beitrag im Logistik-Sektor liefern. Diese Szenarien sind vor allem eine große Unterstützung bei Mitarbeitertrainings in der Verpackungslogistik. Der Mitarbeiter sieht durch den Einsatz von VR eine sehr detailgetreue Nachbildung seines Arbeitsplatzes, in dem er den Verpackungsprozess Schritt für Schritt durchlaufen und beliebig oft üben und wiederholen kann.
In der Konzeption von Logistiksystemen ermöglicht es der Einsatz von VR-Technologie ganze Logistikzentren mit Produktionsanbindung vorab zu planen und an spezifische Anforderungen, Wünsche, sowie technische und räumliche Rahmenbedingungen anzupassen, um schon vor der realen Umsetzung einen realistischen Eindruck zu bekommen und zu erfahren, wie das Lager später aussehen wird. Selbst eine virtuelle Inbetriebnahme ist möglich, um daran spätere Kommissionierungsprozesse durchzuspielen und auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen.
Auch im stationären Handel, der sich gegen eine wachsende Online-Konkurrenz durchsetzen muss, gewinnt Virtual Reality immer mehr an Bedeutung um Kunden zu gewinnen. Virtual Reality Shopping bietet den Verbrauchern die Bequemlichkeit des Online-Shoppings und das Gefühl, gleichzeitig in einem Geschäft zu sein – Geschäfte, Produkte und Dienstleistungen können so auf eine ganz neue Weise erlebt werden. Mit Hilfe der virtuellen Realität können Kunden Produkte – zu Hause oder im Geschäft – einfacher, personalisierter oder spielerischer testen. Die Virtual-Reality-Technologie wird auch hier nach und nach eine untergeordnete Rolle spielen, während Augmented-Reality-Anwendungen im Vordergrund stehen werden, so die Prognose von Stewart Rogers, Autor und Analyst bei VentureBeat. Seiner Meinung nach "werden Händler, die mobile AR nicht innerhalb der nächsten sechs Monate für sich selbst entdecken, an Einfluss verlieren".
VR kann auch bei räumlich begrenzten Kapazitäten Abhilfe verschaffen – die gesamte Produktvielfalt kann in der virtuellen Realität in Echtzeit erlebt, konfiguriert und an die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden angepasst werden. Somit können nicht nur Konfigurationsfehler vermieden, sondern auch ein klares Bild der angebotenen Produkte vermittelt werden. Für Händler ist es daher gar nicht mehr nötig, von jedem Produkt ein physisches Muster verfügbar zu haben. Das spart Zeit, Kosten und Verkaufsfläche.
Auch im B2B-Bereich können Anbieter komplexer Produkte ihren Kunden eine eindeutige Produktvorschau ermöglichen. So können beispielsweise Funktionsweise, Anwendungsmöglichkeiten und Abläufe einer Maschine mithilfe von VR dargestellt werden. Das geht soweit, dass sich ein Kunde durch das Innere einer Maschine bewegen und Arbeitsabläufe testen kann.