Was kann 5G für VR leisten?
Es steht noch nicht abschließend fest, wann 5G der Industrie und dem Endverbraucher in Deutschland tatsächlich zur Verfügung stehen wird – erwartet wird eine vollkommene Abdeckung erst nach 2020. Viele Firmen experimentieren jedoch bereits heute mit entsprechend prototypischen Geräten und simulierten Szenarien – so auch Infinity Reply in einem aktuellen Projekt, das zusammen mit Spark Reply für einen namhaften Automobilkunden durchgeführt worden ist. Der Kunde ist daran interessiert, die technischen Grenzen von 5G vor allem für den Einsatz von AR und VR in Pre-Sales-Szenarien für Personenfahrzeuge im kurz- und mittelfristigen Zeitrahmen zu verstehen. „Wird es möglich sein, ein gutes AR/VR-Erlebnis zu streamen? Wann wird es praktisch machbar sein und unter welchen realen Bedingungen?“ – das waren die Fragen, die es innerhalb des Projektes zu beantworten galt.
Eine wesentliche Herausforderung für die Projektverantwortlichen waren die unterschiedlichen Voraussetzungen der Vertriebsstandorte des Automobilherstellers, was Netzwerkinfrastruktur und Hardware angeht. Eine Hürde, die die 5G-Technologie lösen könnte: Durch das Versprechen von hohen Bandbreiten und niedriger Latenz von 5G, könnten AR und VR theoretisch ohne signifikante lokale Rechenhardware bereitgestellt werden, die Berechnung könnte vielmehr im Netzwerk erfolgen, wodurch die Komplexität der AR/VR-Endbenutzergeräte reduziert und somit die Bereitstellung der Technologie erheblich erleichtert würde. Um diese Prämissen überprüfen zu können, wurde für das Projekt im Rahmen einer theoretischen Analyse und einer pilothaften Anwendung visueller Content aus der Cloud auf ein mobiles Endgerät gestreamt. Dafür wurden unterschiedliche Übertragungswege (WLAN, 4G, 5G) hinsichtlich Performance, Latenz und visueller Qualität gegenübergestellt und ausgewertet.