Auf der LogiMAT 2024 hat Logistics Reply mit seinem intelligenten WMS-Assistenten LEApedia den Preis BESTES PRODUKT gewonnen. Die bidirektionale KI-Anwendung ermöglicht eine effiziente und schnelle Datensuche im Lagerverwaltungssystem.
Bereits seit 2015 setzt der Softwareanbieter Künstliche Intelligenz (KI) in seiner Cloud-nativen WMS-Produktsuite LEA ReplyTM ein. Wir sprachen mit Associate Partner Alexander Edelmann über die Vorteile von KI in der Logistik und die Frage, wie sich die Branche in Zukunft entwickeln wird.
Herr Edelmann, KI ist derzeit das Trendthema in der Intralogistik. Warum nimmt das Thema aktuell so sehr an Fahrt auf?
Der Markt für KI in der Logistik wächst rasant. Nahezu jedes Unternehmen experimentiert mittlerweile mit Künstlicher Intelligenz – sei es als Anbieter oder als Anwender von Warehouse Management Systemen. Der aktuelle KI-Hype in der Logistik wurde durch den Chat-GPT-Boom im letzten Jahr verstärkt. Auch wenn die digitale Abwicklung der Supply Chain im WMS bereits zu kürzeren Durchlaufzeiten und einer optimierten Prozessübersicht geführt hat, sind die Potenziale noch lange nicht ausgeschöpft. Intelligente KI-Anwendungen setzen genau dort an, wo herkömmliche WMS-Konzepte an ihre Grenzen stoßen.
Wie sieht vor diesem Hintergrund Ihrer Meinung nach das Lager der Zukunft aus?
Aus meiner Sicht ist KI ein Wachstumstreiber für die gesamte Logistikbranche. Ihr Einsatz eröffnet der Branche völlig neue Optimierungspotenziale, da sich viele Aufgaben in der Logistik damit deutlich ressourcenschonender und effizienter umsetzen lassen. Neben einer wirtschaftlichen Gestaltung des WMS macht der Einsatz von KI die Supply Chain krisenfester: Für eine höhere Planungssicherheit trifft KI bei Auftragsschwankungen auf Basis der ausgewerteten Datenströme entsprechende Vorhersagen. Gleichzeitig erhöht KI die Effizienz im Lager und kann so den Auswirkungen des Fachkräftemangels entgegenwirken – denn KI erkennt implizite Datenabhängigkeiten und trifft präzisere Entscheidungen bei geringerem Personalaufwand. Derzeit bestehen in einigen Logistikunternehmen noch Hemmschwellen hinsichtlich des erforderlichen Fachwissens und der Komplexität des Themas KI. Deshalb legen wir großen Wert darauf, dass unsere KI-Anwendungen einfach zu bedienen und nutzerfreundlich gestaltet sind. Unser intelligenter KI-Assistent LEApedia beispielsweise ermöglicht es Anwendern unterschiedlichster Qualifikationen, Fragen in natürlicher Sprache zu stellen. Das System findet die passenden Antworten im vorhandenen Datenpool deutlich schneller als bei einer langwierigen manuellen Suche.
Worin liegen die Vorteile einer KI-Nutzung für das WMS?
Die Anforderungen an eine effiziente Supply Chain steigen stetig. Damit stehen auch die eingesetzten Lagerverwaltungssysteme auf dem Prüfstand. Beim Einsatz von KI in der Logistik liegt der zentrale Vorteil in der strukturellen Effizienzsteigerung: KI ist in der Lage, aus dem vorhandenen Datenpool Datenmuster zu extrahieren, zu sortieren und auszuwerten. Durch das Zusammenführen und Analysieren verschiedener Datenströme lassen sich Zusammenhänge zwischen den einzelnen Daten besser verstehen und bewerten. Dieses intelligente Sammeln und Auswerten von Daten spart viel Zeit, reduziert die Fehleranfälligkeit und macht die Supply Chain für alle Beteiligten deutlich transparenter. Je nach Anwendungsfall kommen spezifische Vorteile hinzu. So lassen sich operative Lagerprozesse durch den KI-gestützten Echtzeit-Überblick über die Bestände ebenso strukturiert steuern wie im Yard Management durch das Tracking von Yard-Aktivitäten. Dies sind nur einige Beispiele, wie solche KI-Anwendungen den Arbeitsalltag von Logistikmitarbeitenden deutlich erleichtern können.
Wie flexibel sind KI-gestützte WMS-Anwendungen im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen?
KI-Anwendungen im WMS sind deutlich flexibler als herkömmliche Softwarelösungen für die Lagerverwaltung. Mit einer Cloud-nativen WMS-Basis können KI-Module bedarfsgerecht und skalierbar an mehreren Lagerstandorten weltweit integriert werden – ohne das Tagesgeschäft zu verlangsamen oder zu unterbrechen. Möglich wird dies durch den modularen Aufbau unserer Business Suite LEA ReplyTM. Das WMS basiert auf Microservices und sogenannten REST-APIs, also maximal flexiblen Schnittstellen. Beides stellt sicher, dass die Module einfach dupliziert und unabhängig voneinander aktualisiert werden können. Updates erfolgen zudem ohne Unterbrechung des laufenden Betriebs. Damit sind die einzelnen KI-Module viel flexibler und skalierbarer in der Anwendung als herkömmliche WMS, die sukzessive vor Ort an den jeweiligen Standorten installiert werden müssen. Zudem sind die KI-Anwendungen spezifisch auf die jeweiligen Kundenanforderungen und Softwareumgebungen zugeschnitten und somit für alle Nutzergruppen geeignet.
Herr Edelmann, vielen Dank für das interessante Gespräch.